Schulleben

Gabrieli-Gymnasium feiert einen ganz besonderen Abiturjahrgang

27. Juni 2025

Große Freude, Stolz und ein Hauch von Wehmut – diese Mischung lag am vergangenen Freitagabend in der festlich geschmückten Aula des Gabrieli-Gymnasiums in der Luft. Es war ein ganz besonderer Moment, nicht nur für die 35 jungen Frauen und Männer, die ihre Abiturzeugnisse in Empfang nahmen, sondern auch für die Schule selbst: Denn diese Absolventinnen und Absolventen bilden den letzten G8-Jahrgang Eichstätts und werden als ein ganz besonderer in die Annalen des GG eingehen.

Hintergrund ist der bayernweite Übergang vom acht- zurück zum neunjährigen Gymnasium, bei dem das GG als eines von weniger als 100 der regulär gut 400 bayerischen Gymnasien das sogenannte „Auffangnetz“ bildete. Dieses war gespannt worden, um den Schülerinnen und Schülern, die nach dem G8-Modell gestartet waren, trotz der Umstrukturierung einen nahtlosen Weg zum Abitur zu ermöglichen. Rückmeldungen haben gezeigt: Die Kursphasen an den „Auffangschulen“ waren genauso intensiv und fordernd, die Anforderungen des letzten Abiturs nach G8-Richtlinien ebenso hoch wie in jedem anderen Jahr.

Insgesamt 32 Schülerinnen und Schüler des Gabrieli-Gymnasiums sowie sechs externe Bewerberinnen und Bewerber stellten sich den Prüfungen. Ein besonderer Beleg für den erfolgreichen Weg, den die Schule bietet: 27 der 32 hauseigenen Absolventen hatten ihre gymnasiale Laufbahn in der Einführungsklasse des GG begonnen – einem Modell des Übergangs von der Mittleren Reife ins Gymnasium, das sich einmal mehr als Erfolgsgeschichte erwiesen hat.

Die 35 Absolventinnen und Absolventen dieses historischen Jahrgangs feierten nun gemeinsam mit ihren Familien, Freunden und Lehrkräften den erfolgreichen Abschluss ihrer Schullaufbahn – ein Meer aus strahlenden Gesichtern.

Unter dem Motto „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31) fand in der Klosterkirche St. Walburg zunächst ein von Absolventinnen und Absolventen mitgestalteter ökumenischer Festgottesdienst statt. Diakon Dr. Anselm Blumberg und Pfarrerin Christine Venter wünschten den jungen Erwachsenen alles Gute auf ihrem Weg in die Freiheit dieser „weiten Räume“, den Gott nicht nur schenke, sondern auch schützend begleite. Eine berührende Besonderheit: Dieses Jahr verabschiedeten die kleineren GGler – der Jugendchor unter der Leitung von Christine Bleitzhofer – die Großen mit ihrer musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes und erfüllten den Kirchenraum im Wechsel mit der Abiband mit berührenden Klängen.

Feierlich und gelöst war anschließend auch die Stimmung in der Aula des Gabrieli-Gymnasiums, geprägt von der großen Freude über das Erreichte. Die stellvertretende Schulleiterin Annette Siegert fand bei ihrer sehr persönlichen Begrüßung die passenden Worte für diesen außergewöhnlichen Jahrgang, der neben seiner Freundlichkeit, dem konstruktiven Miteinander und der gegenseitigen Wertschätzung v. a. stets „einen erfrischenden, von Pragmatismus geprägten Optimismus“ gezeigt habe.

Gratulationen übermittelten ferner Chiara Thoma im Namen des Elternbeirats, der den Absolventinnen und Absolventen in Form künstlerisch gestalteter Puzzle-Kacheln mit Taubenmotiven die besten Wünsche für ihren „Flug ins Leben“ mit auf den Weg gab, und Josef Grienberger, Oberbürgermeister der Stadt Eichstätt. Mit seiner humorvollen und zugleich nachdenklichen Rede ließ er die Anwesenden an seinen sehr persönlichen Gedanken teilhaben, stand er doch als ehemaliger GGler das letzte Mal vor sechzehn Jahren beim Singen seines eigenen Abiturliedes auf der Aula-Bühne. Davon ausgehend wünschte er den aktuellen Abiturientinnen und Abiturienten Optimismus für ihre Zukunft, getragen von schönen Erinnerungen an die Schule und die Freundschaften gepaart mit einer Prise „Heimatverbundenheit“.

Die Bedeutung dieses langersehnten und hart erarbeiteten Moments ihres „exklusiven, einmaligen Jahrgangs – wie das letzte Level in einem Computerspiel“ – stellten Oberstufensprecher Linus Faber und Ayleen Dinter bei ihrer Abiturrede heraus. Sie dankten neben dem Direktorat, Sekretariat und der Oberstufenkoordination v. a. auch ihren Lehrerinnen und Lehrern: dass sie sich mitunter mit müden Schülerinnen und Schülern herumschlugen, diese stets mit fundiertem Fachwissen zu bereichern versuchten, aber auch mit dem ein oder anderen Witz durch die Oberstufenzeit lenkten und mit den Lernenden für jeden Punkt kämpften!

Anschließend würdigte Schulleiter Christof Neumayr in seiner Rede das „Alleinstellungsmerkmal“ dieses besonderen Abiturjahrgangs zwischen dem gestrigen G8 und dem morgigen G9. „Aber steht in eurem zukünftigen Leben, in das ihr euch jetzt begebt, nicht dazwischen, sondern stets mittendrin, mittendrin im Fluss des gestrigen und zukünftigen Lebens“, wünschte er den lieben „bald Abwesenden“ mit Blick auf das gewählte Abimotto „AB(I)WESEND – ab heute für immer entschuldigt“. Und unter Einbezug der Bezeichnung als „Auffangnetz“ ermutigte Neumayr: „Ihr braucht also die Schule nicht mehr mit ihrem Netz, müsst und dürft alleine Höhen erklimmen, ohne dass jemand ständig unter euch das Sicherheitsnetz überprüft. Oft genug wird es gar keines geben und - wenn nötig - seid ihr gehalten, euer eigenes aufzuspannen. Ihr dürft euch all das schon zutrauen!“

Feierlicher Höhepunkt war dann die Übergabe der Abiturzeugnisse durch den Schulleiter. Jeder einzelne Name der 32 hauseigenen sowie der drei erfolgreichen externen Absolventinnen und Absolventen wurde unter tosendem Applaus aufgerufen. Besonders groß war der Jubel über die herausragenden Leistungen: Gleich zehn Abiturientinnen und Abiturienten dürfen sich über eine Eins vor dem Komma freuen. Einmal wurde sogar die Traumnote 1,0 erreicht – ein Moment, der die ganze Aula mit Stolz erfüllte (siehe Kasten).

Dass die Musik am Gabrieli-Gymnasium mit seinem musischen Profil einen besonderen Stellenwert hat, zeigte das musikalische Rahmenprogramm, das dieses Jahr auch von einem Lehrer und stolzem Vater einer Absolventin mitgestaltet wurde: Deutsch- und Englischlehrer Stefan Dinter gab an der Gitarre im Duett mit seiner Frau musikalische Zukunftswünsche mit auf den Weg. Für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler spielte zudem die Abiband aus Emilia Butsch (Gesang), Ben Dippold (Gitarre), Dominik Draband (E-Bass), unterstützt durch dessen Bruder Constantin (Q12/G9; Schlagzeug), die - vom Publikum frenetisch beklatscht und bejubelt - mit dem abschließenden „Life is a Highway“ ihren historischen GG-Jahrgang 2025 auf seinen Weg in die Welt entließ.

>> Bericht im Eichstätter Kurier