Wenn ein Fußball um den Mond fliegt… – Autorenlesung für unsere Fünfties an der KUE
24. Januar 2024


Im Rahmen der Reihe „KJL (Kinder- und Jugendliteratur) meets KU“ hatte die Fakultät für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur der Universität Eichstätt-Ingolstadt den Autor, Übersetzer und Herausgeber Uwe-Michael Gutzschhahn geladen, der aus seinen Kinderlyrik-Bänden „Die Muße der Mäuse“ und dem jüngst erschienenen „Der Name des Glücks“ für Schulklassen der Jahrgangsstufen 3 bis 5 aus dem Eichstätter Raum las – auch für die vier fünften Klassen des Gabrieli-Gymnasiums mit ihren begleitenden Lehrerinnen Johanna Gabler, Gloria Hell, Claudia Lengenfelder und Christine Lutz.
Dabei bezog der Autor sein junges Publikum auch immer wieder gelungen in die Darbietung seiner Gedichte mit ein. Zum Beispiel durften die Schülerinnen und Schüler sich bei „Verträumter Hund“ selbst als Dichter versuchen, indem sie die passenden Endreimwörter für die von Gutzschhahn vorgelesenen Verse nannten. Aber, welch Überraschung: Im Original hatte der Autor bewusst nicht die sich anbietenden und von den Zuhörerinnen und Zuhörern erwarteten Reimwörter gewählt, sondern mit scheinbar falschen „Reimen“ gespielt.
An anderer Stelle ließ Uwe-Michael Gutzschhahn die Schülerinnen und Schüler auch an der Entstehungsgeschichte seiner Gedichte teilhaben, so wenn er berichtete, dass er beim Schreiben von „Nele“ an seinen ersten Schwarm in jungen Jahren gedacht oder dass er für das lautmalerische Gedicht „Krähen“ ein „Gespräch“ zwischen einer Krähenmutter und ihrer Krähentochter in einem Münchner Park „belauscht“ habe.
Großes Interesse zeigten die Dritt- bis Fünftklässlerinnen und -klässler auch, als sie Fragen an den Autor stellen durften und dabei viel über ihn und seine Arbeit erfuhren. Dass er bereits im Alter von zehn Jahren zu schreiben begonnen hatte, indem er zunächst in bereits existierende Gedichte anderer Lyriker Mäuse hineindichtete, mochte vielleicht die oder den ein oder anderen motivieren, selbst einmal zum Stift zu greifen. Dass bis zur Veröffentlichung eines vollständigen Lyrik-Bandes durchaus vier Jahre vergehen können, ließ gewiss stauen. Ganz genau wollte es ein Schüler mit seiner Frage „Haben Sie schon einmal ein Gedicht geschrieben, in dem der Mond um einen Planeten kreist“ wissen. „Nein“, antwortete Uwe-Michael Gutzschhahn, „aber eines, in dem ein Fußball um den Mond fliegt.“ Dieses Gedicht mit dem Titel „Traumtor“ wurde anschließend ebenso gelesen wie der „Kleine Finn-Rap“ für einen Schüler unserer Schule mit ebendiesem Namen. Zum musischen Gabrieli-Gymnasium passte auch das Alphabet-Gedicht „Das verrückte Orchester“, das die einzelnen Instrumente dieses Ensembles und deren Spielerinnen und Spieler vorstellt – und den Dirigenten Anton, „denn der gibt den Ton an“!
Nach einer Stunde schloss der Autor seine Lesung mit einer Aufforderung an die Kinder, als er sie mit den Worten „Und jetzt seid ihr dran“ verabschiedete – „Jetzt seid ihr dran mit dem Dichten!“
Christine Lutz
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