Gabrieli-Gymnasium wurde in EU-Förderprogramm aufgenommen
25.11. bis 30.11.2015 in Gorey/Irland
Über eine vorweihnachtliche Bescherung der besonderen Art durfte sich das Gabrieli-Gymnasium im vergangenen Winter freuen: Die Schule wurde von der EU in das Programm „Erasmus+ aufgenommen. Dies ist ein Programm für Bildung, Jugend und Sport, das „Kompetenzen verbessern" und die Modernisierung der Bildungssysteme voranbringen möchte. Das Programm verfügt über ein Gesamtbudget von 14,8 Milliarden Euro, wobei 77,5 Prozent auf den Bereich Bildung und Ausbildung entfallen. Zur Erreichung der Ziele von Erasmus+ sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen: Zum einen unterrichten Lehrer fremder Schulen an den jeweiligen Partnerschulen, und gewinnen durch zusätzliche Unterrichtsbesuche („job shadowing") Einblicke in deren Unterrichtsmethoden und Schulsysteme, zum anderen sollen durch Austausch von Materialien (z.B. durch Einrichtung von „virtuellen Klassenräumen" und Materialsammlungen) und durch Kooperation Innovationen gefördert und Synergieffekte erzielt werden. Schwerpunktmäßig geht es also um europäisches Lernen im Vergleich - daher auch der Name unseres Projekts „The European Way". Für das GG wurde zunächst eine zweijährige Bewilligung erteilt. Im Zentrum steht die Zusammenarbeit mit zwei Schulen in Italien und Irland. Maßgeblich für die Aufnahme in das Förderprogramm ist dabei die langjährige Kooperation des GG mit der italienischen Partnerschule „Giovanni di Castiglione", die ihrerseits seit 15 Jahren eine Partnerschaft mit der irischen „Gorey Community School" pflegt, mit 1500 Schülern die größte staatliche Schule Irlands. Durch den Zusammenschluss der drei Schulen unter italienischer Gesamtkoordination wurde der Antrag auf ein europäisches „Erasmus"-Projekt nun bewilligt, dessen Ziel ist es ist, „die Mobilität von Schülern und Lehrkräften zu fördern". Im Lehreraustausch wird „bilingualer Unterricht" praktiziert: So wird Biologielehrerin Dr. Katrin Pesch vom GG nächstes Schuljahr mehrere Wochen lang in Italien Biologie-Unterricht in deutscher Sprache erteilen, während eine italienische Lehrerin am GG Musik und Italienisch unterrichten wird. Zum GG-Erasmus-Team, gehören neben Ulrike Steidl, die das Projekt am GG leitet und koordiniert die Lehrkräfte Jutta Brems, Thomas Jandera und Christiane Schütz-Buckl (Fächer Englisch/Deutsch), Annette Siegert und Ursula Schweizer (Geschichte), Christine Lutz und Dr. Michael Seitz (Geographie), Dr. Katrin Pesch (Biologie), Michael Beck (Musik) und Rupert Fieger (Kunst).
Im Rahmen einer fünftägigen Tagung, die im November an der Gorey Community School in Irland stattfand, besprach eine dreiköpfige GG-Delegation mit einer Gruppe italienischer Lehrkräfte die Details der Zusammenarbeit. Dabei wurden die GG-Vizedirektorin Annette Siegert, Ulrike Steidl und Christiane Schütz-Buckl sogar von Joe McHugh empfangen, dem irischen Staatsminister irische Sprache und Kultur.
Neben der langjährigen erfolgreichen Kooperation im Rahmen des Italienaustausches ist das GG auch aufgrund seiner Lage besonders attraktiv, nämlich durch die Bedeutung der Erdgeschichte im fossilienreichen Eichstätter Raum, denn Projekte aus dem Bereich der Naturwissenschaft stehen im Fokus des ersten Förderzeitraums. Dank der Fördermittel können auswärtige Experten engagiert und Exkursionen durchgeführt werden, so reiste etwa der ehemalige Leiter des Juramuseums Günter Viohl mit den italienischen Gästen nach Nördlingen und führte dort durch das Riesmuseum. Ein anschließender Besuch in einem Steinbruch rundete die „Reise in die Erdgeschichte" ab.
Während es für die Lehrkräfte in dem Projekt um den Vergleich unterschiedlicher didaktischer Prinzipien in Gorey, Castiglione und am GG geht, wird es für die beteiligten Schüler eine ganz neue Erfahrung sein, erworbene Fremdsprachenkenntnisse auch in anderen Fächern anwenden zu können.
Über eine gemeinsame Homepage der drei Schulen können Interessenten und Lehrkräfte anderer Schulen das Projekt mitverfolgen. Die Partnerschulen stehen während des Projekts in engem Kontakt zueinander, und auf Facebook kann man aktuelle Entwicklungen auch in Bild und Ton mitverfolgen (Erasmus+ The European Way).
Christiane Schütz-Buckl
weitere Informationen
Zweites Projekttreffen in Eichstätt/Deutschland
04.12. bis 09.12.2016
Bericht aus der lokalen Presse (Eichstätter Kurier)
Delegationen aus Italien und Irland zu Gast am GG - EU-Projekt-Treffen im Rahmen von „Erasmus+"
Mit welchen Methoden werden am GG Fächer wie Musik, Natur und Technik oder Geographie unterrichtet, welche Medien werden benutzt, welches Material steht zur Verfügung? Unter anderem über Fragen wie diese informierten sich im Dezember 2016 zwei Lehrer-Delegationen aus Italien und Irland, die eine Woche lang am GG zu Gast waren. Der Besuch fand statt im Rahmen von „Erasmus+", einem Förderprogramm der EU, in welches das GG 2015 aufgenommen worden war. Auch ein ausgiebiger Empfang im Rathaus bei OB Andreas Steppberger und Bürgermeister Gerhard Nieberle, Städte-Exkursionen nach Nürnberg und München und ein Schultag in Maria Ward gehörten zu dem Besuch. Die Schulleiterin, Frau Prof. Barbara Staudigl, hielt einen Fachvortrag über „Impulse aus der katholischen Reformpädagogik des Marchtaler Plans für das staatliche Schulwesen", dem sich eine rege Diskussion anschloss.
Im Rahmen des EU-Programms für Bildung, Jugend und Sport, „Erasmus+", führt das GG seit 2015 mit zwei anderen europäischen Schulen eine Projekt-Partnerschaft durch: zum einen mit der italienischen „Scuola Giovanni da Castiglione", mit der das GG bereits eine langjährige Kooperation unterhält, und nun auch mit der „Gorey Community School", die mit 1500 Schülern die größte staatliche Schule Irlands darstellt und ihrerseits seit langem mit der italienischen Schule in Castiglione kooperiert, welche die Gesamtkoordination innehat. Im Dezember 2015 hatte neben der italienischen Gruppe mit GG-Vizedirektorin Annette Siegert, der Eichstätter Teamleiterin Ulrike Steidl und ihrer Kollegin Christiane Schütz-Buckl eine dreiköpfige GG-Delegation Irland besucht, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu sondieren, wobei man sogar vom irischen Staatsminister für irische Sprache und Kultur empfangen worden war. Nun führten die drei Schulen ihr Treffen in Eichstätt durch.
Dazu kamen aus Irland der Sport- und Irisch-Lehrer Damian Marshall als Gruppenleiter, begleitet von seinen Kolleginnen Rosmary Lenihan und der stellvertretenden Direktorin Stella Kehoe erstmals nach Eichstätt; zur Delegation aus Italien gehörten die Koordinatorin Daniela Calzoni und Marina Piotti, die Eichstätt bereits kennen, sowie die Fremdsprachen-Assistentin Lynett Lee. Zu dem von GG-Lehrerin Ulrike Steidl straff organisiertem Programm am GG gehörten tägliche Teamsitzungen, in denen das im Lauf des Vorjahres in italienischer, englischer und deutscher Sprache erstellte Unterrichts-Material gesichtet wurde, etwa Entwürfe für Unterrichtstunden. Auch weitere Projekte plante man: So konnte im Frühjahr Dr. Kathrin Pesch als Lehrkraft des GG in Eichstätt und Castiglione bilingual Biologie unterrichten und im März eine italienische Lehrkraft ans GG kommen, um hier Musik zu lehren. Anregungen konnten die Pädagogen aus Irland und Italien auch aufgrund von Unterrichtsbesuchen mit nach Hause nehmen, da sie hier „Job-Shadowing" praktizierten. Damian Marshall etwa, der in Gorey in der Schulorganisation mitwirkt, informierte sich intensiv darüber, wie am GG Stundenpläne erstellt werden. Zuvor hatte GG-Schulleiter Adalhard Biederer und seine Stellvertreterin Annette Siegert die Besonderheiten eines Musischen Gymnasiums vorgestellt. Und bei einem Empfang im Sitzungssaal des Rathauses glänzte Eichstätts OB Andreas Steppberger bei der Präsentation seiner Stadt eine Stunde lang mit exzellenten englischen Sprachkenntnissen. Eichstätt lernten die Besucher auch im Rahmen von Führungen kennen, etwa mit Dr. Günther Viohl durch das Juramuseum. Am GG gab es Konzerte eigens für die Gäste - durch die „New Generation Brass Band" oder durch den großen Chor in der Kapelle mit einem Weihnachts-Potpourri von deutschen, englischen und italienischen Liedern. Kein Wunder, dass sich sich beide Gruppen von Eichstätt höchst angetan zeigten. Im September 2017 werden sich die Projektgruppen aller beteiligten Schulen zur Erstellung eines Abschlussberichtes und zur Evaluation des zweijährigen Projektes in Italien treffen.